Im ViWaT-Engineering Projekt erarbeiten Karlsruher Wissenschaftler angepasste Lösungen zum Schutz der erodierenden Küste und versuchen der fortschreitende Landsenkung und zunehmenden Versalzung von Gewässern und Grundwasser im Mekong Delta entgegenzuwirken.
Zur Entwicklung eines ganzheitlichen Küstenschutzkonzepts müssen verschiedene Aspekte wie der lokale Seegang und Strömungen zusammen mit Fragen der Untergrundbeschaffenheit und der Habitatbedingungen des Mangrovengürtels berücksichtigt werden. Die Effizienz von verschiedenen Wellenbrechern wird aktuell mit Hilfe von numerischen Modellen und anhand von Laborversuchen untersucht. Hierfür wurde ein Fließgerinne im Theodor Rehbock-Labor des IWG in ein Wellenbecken umgebaut.
Übermäßige Grundwasserentnahme und daraus resultierend sinkende Grundwasserspiegel sind eine Hauptursache für Landsenkungsraten mit bis zu 2 cm/Jahr und gefährden dauerhaft die Wasserqualität durch voranschreitende Versalzung. Zur besseren Erfassung der räumlichen und zeitlichen Variabilität der Wasserqualität werden vor Ort derzeit mehrere Grundwassermessstellen gebohrt und mit Sensorik instrumentiert. Die Bauüberwachung erfolgt aufgrund der aktuellen Reisebeschränkungen durch einen Doktoranden vor Ort sowie über Messangerdienste und Videokonferenzen aus Karlsruhe.
Da sich aufgrund der Corona-situation leider etliche Arbeiten im Gesamtprojekt verzögert haben, finden bereits die ersten Aktivitäten zur Beantragung einer Corona bedingten Verlängerung statt. Als sehr positiv hat sich dabei in den letzten Monaten die Digitalisierung der Kommunikation herausgestellt. Es konnten eine Vielzahl an Webkonferenzen zu speziellen und allgemeinen Themen durchgeführt werden. Leider ersetzen diese Formate weder die direkte Kommunikation vor Ort noch können derzeit die Geländearbeiten im geplanten Maße durchgeführt werden. Dennoch sind auch schon erste Vorbereitungen für eine zweite Projektphase (2022-2025) angelaufen.