Biodiversität als Steuerungsfaktor von Ökosystemen im globalen Wandel
Biodiversität ist die Vielfalt aller Lebewesen, aller Ökosysteme und aller Landschaften. Schon lange wissen wir, dass der globale Wandel Einfluss auf die Biodiversität hat. Im Rahmen der Environment Lecture 2017 widmete sich der Ökologe und Umweltwissenschaftler Prof. Bernhard Schmid von der Universität Zürich jedoch der umgekehrten Frage: „Wie wirkt sich die Biodiversität von Ökosystemen auf die globale Umwelt aus?"
In einem unterhaltsamen und gut verständlichen Vortrag berichtete Prof. Schmid im gut gefüllten Gartensaal des Schlosses Karlsruhe von den Ergebnissen seiner zahlreichen, zum Teil sehr groß angelegten Feldversuche. „Eine höhere Biodiversität", sagt Prof. Schmid, „führt zu einer gesteigerten Produktivität der Pflanzen." Auf einer artenreichen Wiese ist beispielsweise der Heuertrag höher als bei einer Wiese mit geringer Biodiversität. Das bedeutet auch, dass diverse Ökosysteme mehr Kohlenstoffdioxid aufnehmen. Eine Aufforstung ist also aus klimatischer Sicher sinnvoller, wenn sie biodivers erfolgt, weil so mehr Kohlenstoff gespeichert wird.
Wie kann man sich nun die Biodiversität als Steuerungsfaktor zunutze machen? Mit seinem Team hat Prof. Schmid nach günstigen Pflanzenmischungen gesucht, die beispielsweise bei Überschwemmungen eine raschere Erholung der Pflanzen ermöglichen. Prinzipiell kann also die Kombination verschiedener Arten ein Ökosystem gegenüber Umwelteinflüssen stabilisieren.
Beim anschließenden Empfang nutzten viele der Zuhörerinnen und Zuhörer die Chance, mit Prof. Schmid ins Gespräch zu kommen. In angenehmer Atmosphäre nahm der Vortragende bereitwillig und ausführlich Stellung zu Anmerkungen und Fragen der Gäste.