"Wann wird aus einem Extremereignis eine Katastrophe? Welche Faktoren sind hier maßgeblich? Und wie können wir die Auswirkungen von Katastrophen verringern?
Diese Fragen treiben uns in CEDIM und im Topic Naturgefahren und Risiken an..."
Prof. Michael Kunz
Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Troposphärenforschung
&
Sprecher vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM)
Der globale Wandel – insbesondere der Klimawandel – sowie die wachsende Abhängigkeit von kritischen Infrastrukturen machen unsere Gesellschaften zunehmend anfällig für natürliche und technische Risiken. Bestehende Schutzkonzepte und Risikomanagementsysteme müssen an diese veränderten Bedingungen angepasst werden, um die Auswirkungen von Extremereignissen zu minimieren. Die Komplexität und Vielschichtigkeit dieser Herausforderungen erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise und Zusammenarbeit.
Im Fokus des Topics Naturgefahren und Risikomanagement stehen folgende zentrale Fragestellungen:
Wie können Modelle und Konzepte dazu beitragen, die Resilienz und Sicherheit einer sich wandelnden Gesellschaft und Umwelt nachhaltig zu stärken?
Was sind die wesentlichen Einflussfaktoren für natürliche und technische Risiken und wie können diese minimiert werden
Was ist maßgeblich dafür, dass sich aus einem Extremereignis eine Katastrophe wird?
Inwiefern können angepasste Vorhersagen und Warnsysteme die Auswirkungen von Extremereignissen und Katastrophen verringern?
Eine zentrale Rolle in dem Topic spielt das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM, www.cedim.de), eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung des KIT auf den Themenfeldern Katastrophen, Risiken und Sicherheit. Eng mit CEDIM verbunden ist das am KIT entstehende Reallabor ERNIE (Echtzeitentscheidungen bei riskantem Nichtwissen in der Impaktvorhersage von Extremereignissen) mit den beiden Professuren „Risky Decision Making under High Uncertainties and Ignorance“ (B2) und „Imapct-Based Forecasting (B4).
Gemeinsam leisten CEDIM und ERNIE einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung innovativer Ansätze für das Risikomanagement und den Schutz unserer Gesellschaft vor den Folgen von Extremereignissen.
TV- Beiträge zu Naturgefahren und Risiken
Tv-Beitrag des SWR I Erdbeben – Leben mit dem Risiko I Es könnte eine der verheerendsten Katastrophen der jüngeren Geschichte werden: Der türkischen Metropole Istanbul droht aus Sicht vieler Wissenschaftler schon bald ein gewaltiges Erdbeben. Wie geht man mit einem solchen Risiko und der daraus entstehenden Gefahr um? Wie können sich 16 Millionen Menschen auf ein derartiges Beben vorbereiten? Was kann die Wissenschaft tun? Wo steht die Erdbebenforschung bei der Vorhersage heute? Und welche Bedeutung hat die richtige Risikokommunikation?
Planet Wissen. 12.06.2024. 58:50 Min.. UT. Verfügbar bis 06.12.2028. SWR.
Tv-Beitrag ARTE I Risiko Extremwetter: Gewitter, Hagel und StarkregenI
Extremwetterereignisse wie Gewitter, Hagel, Stürme oder Starkregen nehmen durch den Klimawandel weltweit in ihrer Häufigkeit und Intensität zu – mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. „Wir müssen uns in den nächsten Jahrzehnten auf mehr Katastrophen einstellen und sollten auch mehr darüber nachdenken, wie wir uns als Bevölkerung davor schützen können“, sagt Professor Peter Knippertz vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des KIT. Aus diesem Grund untersuchen Forschende des KIT Gewitter und Hagel direkt am Himmel. „Wenn wir davon ausgehen, dass die Ereignisse häufiger und schwerer werden, dann müssen wir sie auch besser verstehen. Wir müssen den ganzen Zweig der Frühwarnung deutlich verbessern, um auf diese Art und Weise die Schäden zu reduzieren“, so Professor Michael Kunz vom IMK. Für ihre Kampagne haben die Forschenden sechs mobile Radarmesspunkte aufgebaut, die durch zusätzliche Messgeräte in Ballons, die sie direkt in die Gewitterzellen einbringen, ergänzt werden. So wollen sie das Wachstum und den Weg von Hagelkörnern nachvollziehen. Die Kombination der Daten kann dazu beitragen, extreme Hagelereignisse in Zukunft besser vorherzusagen. Es berichtet ARTE.