Vom nahen Ende des ewigen Eises in den Alpen und den Konsequenzen
"Vom nahen Ende des ewigen Eises in den Alpen und den Konsequenzen"
Die Alpen erwärmen sich im globalen Vergleich besonders stark und rasch, mit sichtbaren Folgen für die Gletscher, Ökosysteme und auch die Menschen. Gebirge sind Hotspots der Biodiversität, was einen Anpassungsvorteil darstellen könnte. Aus den Paläoarchiven wie etwa Eisbohrkernen können wir vergangene Klimaänderungen und Änderungen der Ökosysteme untersuchen, um für künftige Klimaänderungen und lokale Rückkopplungseffekte besser vorbereitet zu sein. Messungen der Massenbilanzen heute zeigen jährliche Verluste, die deutlich stärker sind als sie über längere Zeit in den letzten 6 Jahrtausenden gewesen, sind – so lange gibt es die Ostalpengletscher durchgehend. Im letzten Jahr konnte man erstmals kleineren Gletschern beim Verschwinden zusehen. Das Abtauen des Eises hat Folgen für die Alpinen Ökosysteme und auch kurzfristige Auswirkungen auf die Naturgefahrensituation. Eine Umkehrbarkeit der Temperaturanstiegs und das Wiederentstehen der Alpengletscher zum Ende dieses Jahrhunderts ist aber noch nicht außer Sichtweite.
Einführung durch Prof. Andreas Fink, KIT, Institut für Meteorologie und Klimaforschung-Troposphärenforschung (KIT IMK-TRO).
Anschließend erfolgt eine Vorstellung der speziellen Hüttensituation durch Christian Holzapfel, dem geschäftsführenden Vorstand für Hütten und Wege der Sektion Karlsruhe des Deutschen Alpenvereins Karlsruhe.
Die Einladung finden Sie hier.
Die Referentin
Dr. Andrea Fischer Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung |
Die Gletscherforscherin Frau Dr. Andrea Fischer studierte Physik und Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz. In Ihrem Doktoratsstudium am Institut für Meteorologie und Geophysik an der Universität Innsbruck befasste Sie sich mit dem isländischen Gletscher Vatnajökull. Nach ihrer Promotion 2003 blieb Andrea Fischer noch einige Jahre an der Universität Innsbruck, zunächst als Projektmitarbeiterin, dann als Projektleiterin. 2010 wechselte Sie an das Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dessen stellvertretende Leiterin sie heute ist. Das Klima als einer der Hauptfaktoren des natürlichen Systems in hochalpinen Regionen, seine Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und kulturellen Praktiken vom frühen Holozän bis hin zu modernen Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind ein zentraler Teil des Forschungsportfolios der Glaziologin. Den Gletschern als Indikatoren und Archive des Klimawandels, aber auch als Teil des Wassersystems kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Frau Fischer ist nationale Korrespondentin des World Glacier Monitoring Service sowie Vorstandsmitglied der Österreichischen Geophysikalischen Gesellschaft. Für Ihre Forschung erhielt die Tirolerin mehrere Auszeichnungen. Zuletzt wurde die Glaziologin vom Club der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen zur „Wissenschaftlerin des Jahres“ 2023 für Ihre Forschung zur massiven Gletscherschmelze in den Alpen gewählt. |